Kinderbücher als E-Books: sinnvoll?

Wie ihr wißt, war mein erstes E-Book eine Kurzgeschichtensammlung der beliebten Serie "Der kleine Wolf". Es handelt sich hierbei um Kurzgeschichten, die für Kinder geschrieben wurden und pädagogischen Wert haben.

Ich habe meine Erfahrungen darin verarbeitet und auch Situationen, die unsere Tochter im Kindergarten erlebt hat.

Doch was einigen Müttern nicht so paßt: Es ist ein E-Book.



Als Mutter einer 4jährigen Tochter weiß ich natürlich, daß gebundene Bücher / Hefte das ein und alles eines Kindes sind. Aber eben wegen meiner Tochter weiß ich auch, wie schnell sich Kinder an elektronische Geräte gewöhnen. Unsere Tochter vor ca. 3 Wochen mein Geschäftshandy bekommen, weil sie unbedingt mal damit spielen wollte (Mama und Papa sind da "schlechte Vorbilder" *g*). 2 Tage später wußte sie bereits auf dem FF, wie sie in die Spiele reinkommt, wie sie gespielt werden und wo sie drücken muß, wenn doch mal wieder Werbung in einer Kinderapp aufgeht.

Kurzum: Sie gewöhnte sich superschnell daran und spielt, neben Brettspielen und natürlich auf dem Spielplatz, usw. supergerne damit.

Pädagogisch wertvolle Geschichten

Wenn wir mal ehrlich sind, ist es für Eltern in erster Linie wichtig, daß die Geschichten (besonders für kleine Kinder) pädagogisch wertvoll sind.

Mir persönlich ist es da egal, ob ich die Geschichte aus meinem E-Book oder auf einem Kinderbuch lese.

Ab einem bestimmten Alter (so etwa ab der Schulzeit) ist es für das Kind selbst allerdings wichtig, daß es selbst lesen kann. Viele Kinder nutzen dabei zB. ihren Finger. Bei einem E-Book allerdings kann man nicht mit dem Finger "mitlesen" ...

Insofern habe ich einen "kleinen Vorteil", daß ich bisher nur Kindergeschichten für kleinere Kinder geschrieben habe ;-)

Keine zweifelhafte Vorauswahl

Im Laufe der letzten 4 Jahre habe ich Unmengen an Kinderbücher in den Händen gehalten und auch einige gekauft. Allerdings muß ich als Mutter sagen, daß ich sehr kritisch und streng in meiner Auswahl war. Sehr viele der angebotenen Kinderbücher sprachen mich so rein gar nicht an. Geschichten ohne Moral oder pädagogischen wert, wurden schnell wieder beiseite gelegt.

Widerum Kinderbücher, wie beispielsweise "Wo ist Dein Besen, kleine Hexe?" und "Die kleine Spinne Widerlich" waren uns sehr nützlich.

Aber seien wir mal ehrlich: Sehr viele Bücher, die von "großen Verlagen" herausgebracht werden, haben keinerlei nutzen. Im Gegenteil: Oft lernen Kinder, daß Schwindeleien und Betrügen ohne Konsequenzen bleiben und noch viele andere Dinge.

Bei E-Book ist das nicht so. Hier wird keine Vorauswahl von Verlagen getroffen, die stets die selbe Art an Geschichten veröffentlichen. Hier kann jeder Schreiben und veröffentlichen.

Und ich habe festgestellt, daß dies zwar nicht immer, aber sehr oft auch gut ist. Denn so bleiben viele wunderschöne und lehrreiche Geschichten nicht zuhause weggeschlossen, sondern man kann sie sehr günstig runterladen. Oft liegen sehr schöne Geschichten zwischen 0,99 EUR und 1,99 EUR.

Und seien wir mal ganz ehrlich: SO günstig, kommt man an kein gedrucktes Kinderbuch heran ;-)

Kinderbuch vs. E-Book

Ich persönlich, aus Sicht einer Mutter, finde, daß E-Books gerade zu Beginn sehr gut geeignet sind. Die Zeit, wenn Kindern abends vorgelesen wird und sie, von unseren Worten begleitet, sanft in ihre Träume fallen ...

Dann kommt die Zeit des "ersten Lesens", wo gebundene Bücher sicher besser geeignet sind. Und wenn diese Zeit vorbei ist und die Lesefähigkeiten des Kindes gewachsen sind, kommen sicher hin und wieder E-Books.

Ich persönlich finde, daß man das allerdings nicht so verallgemeinern kann. Wenn unsere Tochter später über den E-Book Reader lesen möchte, kann sie das gerne machen. Aktuell lese ich ihr auch immer mal wieder daraus vor.

Und wenn sie lieber aus einem Buch vorgelesen bekommen möchte, dann werde ich auch dies tun.

Fakt ist:

Das gern gemachte "Verteufeln" der E-Books von Eltern halte ich persönlich für völligen Schwachsinn. Jeder sollte selbst entscheiden, ob und wann E-Books sinnvoll sind oder nicht.

In jedem Falle aber können sie eine tolle Ergänzung zu gebundenen Büchern sein.


Was haltet ihr davon?