Was sagen Top-Bücherlisten wirklich aus?

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Immer wieder kommt bei Diskussionen die Frage auf, warum es eigentlich Top-Bücherlisten gibt.

Ich meine, es ist allseits bekannt, dass viele Listen nicht vom Käufer selbst abhängig sind, sondern von anderen beeinflusst werden. Dass überwiegend Bücher bestimmter Verlage in den Tops 20 stehen oder dass bestimmte Bücher dahingehend gepuscht werden.

Ich vergleiche die "Top-Listen" oft mit "In and Out - Listen" der heutigen Mode.

Ehrlich gesagt, mag ich beide nicht.

Mich interessiert es nicht, was einige Leute für "Mode" halten - und noch weniger, welche Mode heute "inn" ist und welche "out".

 
Genauso verhält es sich mit den "Top-Listen" der Bücherwelt:
Wenn ich mir die "Top 20" Bücher anschaue (die ja von Anbieter zu Anbieter und von Geschäft zu Geschäft doch sehr unterschiedlich ausfallen), muss ich oft mit dem Kopf schütteln. Entweder gibt es keine, für mich, interessanten Bücher vom Genre her (ich liebe Fantasy und Thriller) oder sowohl der Titel, wie auch die Inhaltsangabe enttäuschen mich bereits.

Ich habe die letzten Male in der Stadt auch bewusst Bücher "angelesen". Solche, die mich ansprachen und solche, die ich normal nicht einmal näher angeschaut hätte. Natürlich alle aus den "Top 20".

Nun, Überraschung, ich habe keines gekauft ... Nicht, weil ich selbst Autorin bin. Ich bin auch nicht eingebildet oder nur auf meine Bücher fixiert. Nein, absolut nicht. Im Gegenteil: Ich liebe es, ein gutes Buch zu lesen. Und mir fallen auf Anhieb gleich mehrere Titel ein, sowohl von absolut unbekannten Autoren, wie auch von "Online-Autoren" (also solchen, die nicht im Buchhandel zu finden sind) und sogar von berümten Schriftstellern, die ich wirklich klasse finde. Aber ehrlich gesagt kann ich das zu den meisten Bücher, die man so in einer Buchhandlung kaufen kann, nicht sagen.

Sicher, es gibt immer noch die Klassiker, die auch teilweise spitzenmäßig verkauft werden. Aber die befinden sich meist, ironischerweise, nicht in den Top 20 ...

Ein Problem ist, dass die meisten Verlage auf eine gewisse Art des Schreibens bestehen. Die Cover sehen alle gleich (langweilig) aus oder die einzelnen Genre sind alle in der gleichen eintönigen Weise (und ohne Überraschungen) niedergeschrieben. Das kommt an, denkt sich der Verlag. Damit verdienen sie bereits jahrelang.

Die Entwicklung wird verkannt. Die Vorlieben der Leser einfach übergangen. Aber für einen großen Roman ist das kein Problem. Bloß kein Risiko eingehen, um vermutlich den Gewinn zu vergrößern ... Die Buchwelt ist, zur Zeit des E-Book und des Selfpublishing, noch nicht hart genug, um umzudenken. Wichtig ist nicht, was dem Leser gefällt, sondern was der Verlag möchte.

Warum sollten mir bekannte Autoren gefallen, wenn sie nicht das oder so schreiben, wie ich es gerne lese?

Viele Bücher, die auf dem Markt ist, lege ich bereits nach den ersten Zeilen weg. Weil sie langweilig sind. Das meiste, was ich gerne lese, stammt von unbekannten Autoren, teilweise auch Newbees.

Sicher, es gibt auch berühmte Schriftsteller, deren Bücher ich toll finde. Ich bin beispielsweise Fan von Wolfgang und Heike Hohlbein. Die meisten Herr der Ringe Bücher (zB. "Die Orks", "Die Drachen", "Die Zwerge") waren wirklich gut geschrieben. Aber genauso, wie ich auch hier einige "langweiliger" fand (zB. "Die Elfen"), so ist es auch mit anderen Büchern.

Harry Potter ist beispielsweise oberste Liga und einzigartig. Die anderen Bücher von J.K. Rowling lese ich allerdings nicht. Ich mag sie nicht oder sie treffen genremäßig nicht meinen Geschmack.

Jeder hat seinen eigenn Geschmack. Das ist auch gu so. Es ist peinlich, wenn mal wieder Möchtegernautoren anderen die Bewertungen schlecht machen, damit eigene Bücher gepuscht werden.
Aber es ist gut, dass jeder seinen eigenen Geschmack hat. Und ich persönlich weiß, dass sich das Schreiben lohnt, wenn ich auch nur eine Person finde, der meine Geschichten gefallen.

Und meine Verkaufszahlen zeigen mir, dass sehr viel mehr Menschen meine Geschichten gefallen, als ich auch nur zu hoffen gewagt hatte.

Ich danke euch allen sehr dafür! :-)

Wie seht ihr das? Sagen die Top-Liste etwas über die Qualität der Bücher aus? Gibt es einen Unterschied zwischen den "offiziellen Top-Listen" und denen der einzelnen Anbieter?

2 Kommentare:

  1. Da kann ich dir nur zustimmen.

    Ich lese auch lieber Bücher der "Randgruppen" oder auch englishe Romane. Die sogenannten Bestsellerlisten interessieren mich weniger.

    Außerdem habe ich den Eindruck, dass diese Listen nur gepushed werden. Interessante und spannende Bücher von Newcomern findet man dort leider gar nicht, was sehr schade ist!

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  2. Na toll, jetzt kann ich nicht mehr bearbeiten ... Ich meinte natürlich "englische" ;)

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